Marion sagt richtig:
„Es geht zu Ende, sagt die Raupe.
Es fängt erst an, sagt der Schmetterling.“
Angesichts der Ausrichtung der Innen- und Außenpolitik auf eine neue Kriegsbereitschaft hier ein Beispiel, dass die Dichter und Denker in unserem Land doch noch nicht ganz ausgestorben sind:
Im Kriegsidyll
von Wolfgang Hübner
Dunkel wars, der Mond schien helle,
ein Minister ehrlich log,
als ein Flugzeug blitzesschnelle
langsam übers Schlachtfeld flog.
Drinnen lagen saubre Bomben,
schlugen unten friedlich ein,
und in lichten Katakomben
stürzt sich zärtlich Stein auf Bein.
Eilig dösten Diplomaten
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein Zombitrupp Soldaten
lachend übern Friedhof lief.
Drohnen schwirrten düster blendend.
Die Raketen krachten sacht
lebensfroh wie auch -beendend
prompt in die Ruinenpracht.
Täglich schickt man schöne Waffen
Panzer rollen dröhnend still.
Schießgerät soll Frieden schaffen.
Herzlich grüßt das Kriegsidyll.
Voll von Dummheit immer klüger –
aller Welt ist lustig bang –
stolpern die Zu-Tode-Sieger
spornstreichs in den Untergang.